Frühtracht 2022
2022 meint es bisher gut mit mir. In meinem ersten Imker-Jahr konnten wir am Vatertag eine wirklich passable Menge Frühtracht-Honig ernten.
Der Frühling und der Frühsommer waren warm, sonnig und eher trocken. Gerade während der Rapsblüte im Mai war es hier im Landkreis Neumarkt warm und trocken. Perfektes Flugwetter.
Darüber hinaus hatte ich wohl ein glückliches Händchen, meine Damen vom Schwärmen abzuhalten und gleichzeitig die Volkstärke doch zügig aufzubauen. Warum das wichtig ist und wie das funktioniert: Stay tuned. Nur so viel: Es ist nicht gut, wenn sich Bienen langweilen...
Ende April war es so weit. Durchsicht bei 12 Grad. Eine Scheiß-Idee, ich sags euch. Ich kassierte meine ersten drei Stiche. Einer davon in die Backe. ich sah aus wie nach einer Wurzelbehandlung...

Auf die ersten beiden Völker wurde der Honigraum aufgesetzt. Das ist eine Zarge (der Imker-Begriff für einen Kasten), der durch ein Absperrgitter vom unteren Teil der Beute (alle Zargen zusammen), dem Brutraum abgetrennt wird. Das Absperrgitter bewirkt, dass die Bienenkönigin nicht in den Honigraum kann und die Waben dort deshalb nicht bebrüten kann. Mich begleiteten ständige Zweifel. Hab ich die Honigräume zu früh aufgesetzt? Was, wenn ich die Völker durch das kalte Wetter zu sehr gestört habe?
Eine Woche später die Ernüchterung: Kaum Bienen in den Honigräumen. Von Nektar keine Spur. Stattdessen war eine ganze Menge Nektar im Brutraum eingelagert. Und der kleine Zwischenraum zwischen den Brutwaben und dem Absperrgitter wurde mit Wildbau ausgebaut. Verdammt. was war da los?


Daraufhin habe ich etwas nachgeholfen. Eine der Honigwabenaus dem Brutraum - die äußerste - habe ich über das Absperrgitter in den Honigraum gehängt. Das hat dann den Turbo gezündet. Am 13.05. war die nächste Durchsicht. Die Honigräume füllten sich und während ich da so durch die Völker sah merkte ich, wie es um mich herum auf einmal deutlich lauter wurde. Ich habe erst gar nicht realisiert, was da gerade los war. Nachdem ich mit einem Volk fertig war sind mir viele Bienen vor den Scheiben des Bienenhauses aufgefallen. Es war warm und sonnig an dem Tag - ich dachte mir also nicht sonderlich viel dabei. Ich stellte einen leeren Kasten im Bienenhaus um und sah eine immens große Traube Bienen außen am Haus hängen. Ein Schwarm. Exakt in dem Moment, in dem ich gerade vor Ort bin. Zufälle gibt's...
Ich also eine leere Beute mit leeren Waben bestückt und dem Schwarm angeboten. Es dauerte nicht lange und die Bienentraube machte sich zu Fuß auf den Weg in Richtung Eingang. Die ziehen da wirklich ein. Wie krass ist das denn...
Eine Woche später wieder Durchsicht (ja, im Frühjahr macht man das wirklich einmal die Woche...) und der Schwarm hat die komplette Beute bis zur Decke mit Honig vollgepackt. Schwärme sind enorm stark und fleißig. Das galt es zu nutzen... Ich hab die Beute gleich vergrößert und den eingetragenen Honig wieder per Absperrgitter in einen Honigraum verwandelt. Auch die anderen 3 Völker waren mittlerweile so weit, dass man ernten konnte. Der Plan war gefasst: An Vatertag war ohnehin geplant, dass wir uns bei meiner Mama treffen und den Tag gemeinsam verbringen. Wir schleudern alle zusammen.
Am 25.05.2022 war es also so weit. Die Frühtracht wurde geschleudert. Die Rapsblüte war, wie schon geschrieben, ausgesprochen ertragreich. Insgesamt sind wir mit der Rapshonig-Ernte unserer drei Wirtschaftsvölker und des Schwarms mehr als zufrieden.
Erfreulich ist, dass sich auch das fünfte Volk, das ziemlich schwach aus dem Winter kam, inzwischen erholt hat. Für die Frühtracht hat es noch nicht gereicht, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass wir im Sommer auch von diesem Volk noch ein paar Kilo Honig ernten können.
Verfügbare Produkte
Ab Juni gibt es daher zu bestellen:
- Cremehonig im 500g Glas á 8€
- Blütenhonig im 500g Glas á 7€